Gorsleben gehörte zum Freundeskreis des Lanz von Liebenfels, war - unter dem Namen Fra Rig - Mitglied des von Lanz am 25. Dezember 1900 gegründeten Ordo Novi Templi (Neutemplerorden) und der Guido-von-List-Gesellschaft und wurde von der Ariosophie, wie sie von Guido von List und Lanz von Liebenfels vertreten wurde, inspiriert.
Nach seiner 1920 erschienenen Edda-Übersetzung (sog. „Gorsleben-Edda”), in der er ebenso wie in der Bibel und in den Veden geheime Inhalte urarischer Herkunft entdeckte, gründete er am 29. November 1925 in Dinkelsbühl die Edda-Gesellschaft. Diese hatte in den folgenden Jahren mehrere hundert Mitglieder. Die religiöse Zielsetzung der Edda-Gesellschaft wird aus dem Untertitel ihrer Zeitschrift deutlich: „Arische Freiheit. Monatsschrift für Arische Gottes- und Welterkenntnis, für seelische Läuterung, geistige und körperliche Hochzucht durch artgerechtes Wissen und Weisen, Wirken und Werden, Richten und Raten, Schauen und Schaffen, Helfen und Heilen, Ackern und Ernten, Atmen und Essen zur Lebensmeisterschaft“.
Das Werk Hoch-Zeit der Menschheit, das 1930 im Leipziger Verlag Koehler & Amelang erschien, wurde in neopaganistischen und religiös-völkischen Kreisen zum Standardwerk bezüglich der arischen Runen-, Rassen- und Religionskunde. In diesem Buch legte Gorsleben seine Weltanschauung nieder und „mischte in ariosophischer Manier völkische Elemente, wie Rassismus, Kulturpessimismus, Wissenschaftskritik und Antimaterialismus, mit Versatzstücken aus Werken von List und Lanz”. Gorsleben selbst vermeinte, die Ur-Schrift, Ur-Sprache und Ur-Sinn in den Runen entdeckt zu haben.
542 Seiten, zahlreiche Abb., Broschurbindung (Paperback) - Nachdruck der Originalausgabe von 1930!
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