Seit der Französischen Revolution (1789-99) erfolgten immer wieder Versuche, die offensichtlich negativsten Aspekte der modernen Zivilisation auf materielle oder eben soziopolitische Ursachen zurückzuführen.
Im Grunde bedeutet bereits die Instrumentalisierung Gottes – mit anderen Worten die Beanspruchung und Nutzung der Religion zur Aufrechterhaltung oder auch Restauration des Absolutismus in Staaten wie Frankreich und Spanien – durch Männer wie beispielsweise Joseph de Maistre oder Donoso Cortés im 19. Jahrhundert einen Kniefall vor dem Geist der Moderne, dem Geist des Progressivismus, Utilitarismus, Ökonomismus und Pragmatismus, also einer Welt des Werdens (zeitlichen Daseins), des stetigen Wandels, der beständigen Gärung.
Unter den Schriften von Denkern, die sich bis heute konsequent den geistigen Grundlagen, den fundamentalen Ideen und Werten der modernen Welt entzogen, bildet Julius Evolas Buch „Rivolta contro il mondo moderno“ (1934) eine absolute Rarität hinsichtlich seiner geistigen, kulturellen und politischen Konsequenzen.
Doch die Erschließung dieser Schrift bildet für so manchen Zeitgenossen geradezu eine Unmöglichkeit, mangelt es doch am nötigen Hintergrund- wie Grundlagenwissen. Mit dieser hier vorliegenden Studie wird zum ersten Male der Versuch unternommen, Lesern die nötigen Kenntnisse zu vermitteln, um sich Julius Evolas Gedankenwelt zu großen Teilen selbst zu erschließen.
Im Jahr 1934 veröffentliche der italienische Philosoph Julius Evola sein Schlüsselwerk „Rivolta contro il mondo moderno“ (dt., „Revolte gegen die moderne Welt“), in der er seine Kulturanalyse erweiterte und eine Gesamtschau der Traditionen aller indogermanischen Kulturen anbot (die „Welt der Tradition“). Evola beschrieb die Moderne kulturkritisch als „Zeitalter des Wolfes aus der nordischen Welt“, die der verlorenen Welt der Tradition gegenübersteht.
„Und man muß eingestehen, daß der (moderne) Mensch mit all seinem diabolischen Wissen um die äußeren Erscheinungen und inmitten seiner zahllosen diabolischen Maschinen armseliger und verlorener ist als je zuvor und spirituell viel eher ein Barbar ist als diejenigen, die er sich anmaßt, mit diesem Titel abzustempeln, da er selbst immer mehr den Umständen unterworfen ist, als daß er sie sich unterwirft und da er deshalb Reaktionen in einem Spiel irrationaler Kräfte ausgesetzt ist, die die Fata Morgana seiner ausschließlich materiellen und sich über materielle Dinge erstreckenden Macht nur zu vergänglich werden läßt.
Er ist soweit entfernt vom Weg der Selbstverwirklichung wie kein Mensch irgendeiner Kultur vor ihm: weil ein teuflisch zu nennender Ersatz des Wissens und der Macht in ihm den Platz des wahren Wissens und der wahren Macht eingenommen hat.“
(Julius Evola)
404 Seiten, 4 Bildseiten, Hochglanzpapier, Hardcover (Fadenheftung), Format: 160 x 240 mm
Versand erfolgt portokostenfrei im Inland!
|